Top-Spieltag in der 1. Bezirksklasse
Mit voller Mannschaftsstärke, ausgenommen unser Libero Ulli, der zurzeit auf Island weilt, traten wir selbstbewusst aufs nicht allzu große Parkett des Gastgebers aus Hohenprießnitz. Warum nicht allzu groß? Die Halle hat Maße von ca. 25 Metern Länge, 11 Metern Breite und vielleicht 6 Metern Höhe. Ein Volleyballfeld passt also gerade rein in die beschauliche Halle der ortsansässigen Grundschule. Und wie schon in der letzten Saison, als wir unglücklich 2:3 verloren haben, stellten wir uns auf einen Hexenkessel ein. Doch der Zuschauerandrang hielt sich dieses Mal in Grenzen.
Wir begannen mit Norman und Stephan auf der Mittelblockerposition, Felix und Richard auf Außen, Markus F. im Zuspiel und Markus K. auf der Diagonalposition. Und uns gelang ein guter Start in diese Partie, sodass unser Gegner schon früh gezwungen war, eine Auszeit zu nehmen. Mit sicheren Aufschlägen, guter Blockarbeit und etwas mehr Glück im Spiel konnten wir auch nach der Auszeit weiter Akzente setzen. Der Satz war schon fast in Sack und Tüten, als nach der 2. Hohenprießnitzer Auszeit beim Stand von 19:14 für uns plötzlich ein Bruch in unser Spiel kam. Wir machten plötzlich zu viele eigene Fehler, sei es in der Annahme oder im Block, sodass unser schöner Vorsprung langsam zu schwinden begann.
Und dann machte uns ein weiterer Umstand schwer zu schaffen, der im Verlaufe des Matches noch entscheidender werden sollte. Unsere Außenangreifer, egal ob Felix, Richard oder der bereits eingewechselte Marcus hatten einen starken gegnerischen Block auf der anderen Seite vom Netz, sodass dort kaum ein Durchkommen war. Und wie gesagt, im Laufe des Spiels sollte sich das auch nicht mehr ändern. Relativ spät nahm Olaf seine erste Auszeit, beim Stand von 20:22. Danach stemmten wir uns zwar noch einmal mit aller Macht gegen die Ho’pries, aber es nützte nichts. Nach großem Kampf mussten wir uns schließlich nach dem längsten Ballwechsel zum entscheidenden Punkt mit 23: 25 knapp geschlagen geben. Dabei hatte es doch am Anfang so gut ausgesehen. Doch, wie die Insider unter uns vielleicht wissen, lassen wir uns davon nicht unterkriegen, denn wir liegen offensichtlich gern mal mit 0:1 im Rückstand. Doch heute sollte es anders kommen.
Wir begannen den 2. Satz wie wir den ersten aufgehört hatten. Sowohl spielerisch als auch aufstellungstechnisch. Wir hatten uns zwar geschworden, dass wir jetzt so weiter spielen wie zu Beginn der Partie, doch mussten wir schnell resignieren, das unser Gegner jetzt Fahrt aufgenommen hatte. Denn plötzlich waren die Vorzeichen umgekehrt zum ersten Satz. Hohenprießnitz setzte die ersten 2 Punkte mit direkten Aufschlagerfolgen. Danach gelang uns zwar in Person von Stephan, der erst einen Angriff geblockt und seinen eigenen dann selbst verwertet hat, der Anschluss, doch machte er das gleich mit einem Aufschlagfehler wieder zunichte. Ab dann zogen die Gastgeber immer weiter davon. Bei Olafs Auszeit (2:8) waren es noch 6 Punkte, kaum später waren es zeitweise an die 10 Punkte Unterschied. Wie im Satz zuvor kamen die Außen kaum zum Zug, nur Lando, der mittlerweile für Marcus in die Partie gekommen war, konnte einen Angriff sauber verwerten, indem erst Stephan den Mittelblocker gebunden hatte und er dann einfach mal diagonal draufdrosch. Das sollte unser einziger nennenswerter Akzent in dieser Phase des Spiels bleiben. Der Satz war auch wieder fast dem Ende geneigt, als wir uns dennoch nochmal aufrafften und uns Punkt für Punkt erspielten. Doch der Gegner war zu weit weg, sodass ein ernüchterndes 17:25 und ein 0:2 Satzrückstand auf der Tafel stehen blieb.
Und das sollte sich auch im 3. Satz nicht ändern. Wir spielten diesmal am Anfang gut mit, machten sichere Punkte auch über Hinterfeldangriffe von Robert (der auf die Diagonale gekommen war) und waren immer nur einen Wimpernschlag entfernt. Doch diesmal sollte die Mitte des Satzes die Entscheidung bringen. Ich erinnere mich noch an zwei Zwischenstände, die symbolisch für diesen Tag stehen. So lagen wir nur hauchdünn mit 10:12 zurück, doch nur Momente und einige Spielzüge später standen wir da und schauten aus der Wäsche, als wir ein ums andere Mal am Block scheiterten und die Anzeigetafel plötzlich ein 19:11 ausweiste. Da half selbst ein letztes Aufbäumen in den Schlussakkorden dieses Satzes nicht, um noch einmal heran zu kommen. Besonders bitter ist dann vor allem, wenn wir uns selbst schlagen mit drei Aufschlagfehlern in Folge, die zum Endstand führen. Auf dem Protokoll steht am Ende ein ernüchterndes, im Ergebnis vielleicht nicht ganz gerechtfertigtes 0:3 (23:25, 17:25, 18:25).
Wir hätten uns einen Satz verdient gehabt. Doch wie Olaf dann in der Analyse direkt nach dem Spiel zu bedenken gab: Wir haben verloren, nicht die anderen gewonnen. Wir haben einfach nicht konsequent genug zu Ende gespielt, vor allem im ersten Satz, und haben zu viele eigene Fehler gemacht, die am Ende unserem Gegner geholfen haben die Partie für sich zu entscheiden. Dies sollten wir mitnehmen in die nächsten Partien in 2 bzw. 3 Wochen, wenn wir zu Gast sind beim SV Stahl Brandis und dem SV Bad Düben II. Und wir haben auch noch die Chance auf Revanche gegen Hohenprießnitz, wenn wir am 01.02.2014 wieder zu Gast sind im kleinen Hexenkessel der Gastgeber.
Zur Vervollständigung: Im 2. Spiel trafen Hohenprießnitz und Tresenwald aufeinander, die sich jeweils einen schwächeren Satz erlaubten (beide 25:15 bzw. 15:25) und sich dann zwei umkämpfte Sätze teilten (beide 23:25 bzw. 25:23). Die Entscheidung brachte der Tie-Break, indem sich der Gastgeber mit 15:7 durchsetzte. Für Reudnitz unterwegs waren: Felix, Richard, Marcus (alle A), Markus K. (A und D), Robert (D), Markus F. (Z) und Norman, Stephan (beide M).